Emotionen bewusst erleben & ausdrücken – Mentale Stärke für Führungskräfte
In vielen Führungsrollen gilt: Haltung bewahren, sachlich bleiben, Emotionen im Griff haben. Doch das führt oft zu innerem Druck – denn Emotionen lassen sich nicht einfach abstellen. Wer sie unterdrückt, verliert den Kontakt zu sich selbst – und zu seinem Gegenüber.
Emotionen bewusst zu erleben und auszudrücken ist kein Zeichen von Schwäche – sondern von Reife, Klarheit und menschlicher Kompetenz.
Warum emotionale Bewusstheit so wichtig ist
Emotionen sind Energie – und sie wirken, ob bewusst oder unbewusst. Wer sie nicht beachtet, wird von ihnen gesteuert. Wer sie bewusst wahrnimmt, kann sie lenken.
Gerade in anspruchsvollen Führungsrollen ist es entscheidend, emotionale Signale zu erkennen, zu benennen und – wo sinnvoll – auch auszudrücken.
Das stärkt nicht nur die Selbstregulation, sondern auch die Qualität von Gesprächen, Entscheidungen und Beziehungen.
Aus der Praxis: Feedback-Gespräch mit Emotion und Klarheit
Sabine, Teamleiterin, führt ein Gespräch mit einem Mitarbeiter, der wiederholt Termine absagt. Sie spürt Ärger – sagt aber zunächst nichts, aus Sorge, unprofessionell zu wirken.
Im Coaching reflektiert sie:
- Was verletzt mich hier?
- Welche meiner Werte oder Grenzen wurden berührt?
Im nächsten Mitarbeiter-Gespräch sagt sie ruhig und klar:
„Ich war enttäuscht, als Sie erneut kurzfristig abgesagt haben. Mir ist Verlässlichkeit im Team sehr wichtig.“
Die Reaktion: ein klärendes Gespräch – und ein neuer, respektvoller Umgang im Team.
Anleitung: Emotionale Klarheit fördern
Benennen Sie, was Sie spüren (z. B. Trauer, Wut, Freude, Scham).
Emotionen zeigen sich oft zuerst im Körper.
Was hat das Gefühl ausgelöst? Welche Bedeutung hat es für Sie?
In klarer, ruhiger Sprache: Ich-Botschaften statt Vorwürfe.
Zuhören, spiegeln, verstehen – nicht sofort bewerten und alles lösen wollen.
Extra-Impuls: Emotionale Klarheit mit The Work
Manche Emotionen wurzeln in tief sitzenden Überzeugungen wie:
„Ich darf keine Schwäche zeigen.“
Mit The Work von Byron Katie lassen sich solche Gedanken reflektieren:
- Ist das wahr?
- Kann ich mit absoluter Sicherheit wissen, dass das wahr ist?
- Wie reagiere ich, wenn ich diesen Gedanken glaube?
- Wer wäre ich ohne diesen Gedanken?
Diese Reflexion bringt Klarheit – und neue emotionale Freiheit im Handeln.
Fazit
Emotionale Intelligenz beginnt bei Ihnen. Sie ist keine Schwäche, sondern eine zentrale Kompetenz moderner Führung. Wer sich erlaubt, echt zu sein, inspiriert andere zur Offenheit – und schafft Vertrauen. Emotionale Klarheit ist ein Leadership-Asset – kein Risiko.
- Emotionen sind Wegweiser – sie zeigen, was Ihnen wichtig ist.
- Unterdrückte Gefühle erzeugen inneren Stress
- Klarer Gefühlsausdruck schafft Vertrauen und Nähe
- Emotionale Intelligenz ist erlernbar – und ein Führungstool
In einem persönlichen Einzel-Coaching lernen Sie, Emotionen differenziert zu bennen und zu nutzen.
Dies ermöglicht Ihnen dann in schwierigen Gesprächssituationen authentisch und emotional klar zu kommunizieren.
Vereinbaren Sie jetzt Ihr Einzel-Coaching und entdecken Sie, wie Sie Ihre innere Klarheit und Souveranität im Umgang mit Gefühlen stärken – für mehr Leichtigkeit, Verbindung und Wirkung in Ihrer Führungsrolle.
Führen mit Hirn – Neurowissenschaftliche Erkenntnisse für die Führungspraxis von Sebastian Purps-Pardigol
Ein fundiertes, verständlich geschriebenes Buch, das aktuelle Erkenntnisse aus der Hirnforschung mit modernen Führungsprinzipien verbindet.
Sie erfahren, wie Emotionen und soziale Prozesse neurologisch wirken – und wie Sie als Führungskraft Rahmenbedingungen schaffen, die Vertrauen, Engagement und Entwicklung fördern.
Emotionale Intelligenz ist die Fähigkeit, eigene und fremde Emotionen zu erkennen, zu verstehen, zu regulieren und effektiv in sozialen Interaktionen zu nutzen. In der heutigen, von Komplexität und Unsicherheiten geprägten Welt ist sie wichtiger denn je.
Sie hilft uns, mit Stress, Veränderungen und zwischenmenschlichen Herausforderungen besser umzugehen. Zum ausführlichen Blog-Artikel geht es hier.